Betriebliches Mobilitätsmanagement:
Nachhaltig zum Arbeitsplatz

Betriebliches Mobilitätsmanagement: Nachhaltig zum Arbeitsplatz

Die meisten berufstätigen Osttiroler fahren derzeit mit dem eigenen Auto zur Arbeit, doch die Mehrheit kann sich künftig eine umweltfreundlichere Variante vorstellen. Die ergab eine repräsentative Studie der verkehrplus GmbH im Auftrag der INNOS GmbH und der Wirtschaftskammer Lienz. Zehn Osttiroler Unternehmen stellten sich der Frage nach dem betrieblichen Mobilitätsmanagement mit großem Interesse für die Studie zur Verfügung. 1088 Mitarbeiter-Fragebogen wurden ausgewertet, erste Maßnahmenpakete werden nun geschnürt.

Die Situation: 71 Prozent der Arbeitnehmer nehmen den eigenen Pkw, 14 Prozent organisieren sich in Fahrgemeinschaften. Insgesamt nutzen also 85 Prozent der Befragten täglich ein Auto. Weitere 7 Prozent fahren mit dem Fahrrad, 5 Prozent steigen in öffentliche Verkehrsmittel, um zur Arbeit zu gelangen. Zwei Prozent gehen zu Fuß und 1 weiteres Prozent der Teilnehmer verwendet sonstige Verkehrsmittel wie z.B. E-Scooter oder Mofa.

Die teilnehmenden Unternehmen stellen sich nun der Frage, wie sie mit einem für ihre Mitarbeiter optimierten Mobilitätsmanagement dazu beitragen können, nachhaltiger und klimafreundlicher zu agieren. 5 mögliche Maßnahmenpakete bieten sich hierfür an: Das reicht vom Parkraum-Management über Fahrgemeinschaften mit Elektroautos und Werksverkehr bis hin zum organisierten Radverkehr – beispielsweise mit E-Bikes und dementsprechendem Service. Ein „multimodaler Fahrplan“ soll alle möglichen Maßnahmen berücksichtigen, koordinieren und individuell für Unternehmen wie Mitarbeiter erarbeitet werden.

Individuell bedeutet hier das Einbeziehen von Lebens- und Arbeitssituation, der Verkehrs-Infrastruktur, der zur Verfügung stehenden Verkehrsmittel bis hin zur Bereitschaft, selbst etwas zur nachhaltigeren Mobilität beizutragen.

Die Aussichten dafür sind grün: „Der Großteil der Mitarbeiter kommt aus dem Nahbereich der Unternehmen“, sagt Dr. Markus Frewein, verkehrplus-Geschäftsführer und Projektleiter der Studie. „Da ist die Fahrt mit dem Auto einfach ein Gewohnheitsverhalten. Allein mit dem Einrichten eines Werkverkehrs haben wir hier schon sehr gute Ansatzpunkte.“ Derzeit präzisieren die Unternehmen ihre Maßnahmen, die Zusammenarbeit mit Verkehrsverbünden und anderen Partnern wird geprüft. Laut Studie könnte sich der Autoverkehr zu den Betriebsstätten im besten Fall halbieren. Bis zum ersten Quartal 2021 werden weitere Ergebnisse vorliegen.