Bild: Wirtschaftskammer Tirol

Design-Thinking?! Was ist das?

Das Wort Design Thinking ist in aller Munde – findet in der Wirtschaft (und auch in der Akademia) immer mehr Aufmerksamkeit. Doch was versteht man eigentlich unter dem Begriff?

Design Thinking ist eine spezielle Herangehensweise zur Bearbeitung komplexer Problemstellungen. Das zugrundeliegende Vorgehen orientiert sich an der Arbeit von Designern und Architekten. Abgleitet ist es von der Arbeitsweise von Designern, die unter Einschränkungen wie Budget- und Materialrestriktionen gewohnt sind zu arbeiten. Design Thinking ist dabei zugleich eine Methode, ein Set an Prinzipien, eine spezielle Denkhaltung und ein Prozess mit einer Vielzahl von unterstützenden Tools. Wesentlich ist die Anwenderorientierung.

Design Thinking basiert auf einigen grundlegenden Merkmalen bzw. Prinzipien, die zusammengefasst sind:

a) Team:

  • Multidisziplinäre Teams („Diversity“, siehe Diversity Management): Bei der Zusammensetzung eines Design-Thinking-Teams wird unter anderem strikt auf unterschiedliche fachliche Disziplinen geachtet.
  • „T-Shape“-Persönlichkeiten: Gesucht sind vielseitige Menschen mit fachlicher Expertise. Der vertikale Buchstabenteil des „T“ steht dabei für herausragendes Fachwissen in einer bestimmten Disziplin. Der horizontale Buchstabenteil symbolisiert breitgefächerte und interdisziplinäre Kenntnisse.

b) Prozess:

  • Der Prozess umfasst häufig die folgenden Schritte: Empathiegewinnung, Definition, Ideenfindung, Prototyping und Test.
  • Nutzer- und Zielgruppenorientierung in allen Prozessschritten: Einer der wichtigsten Grundsätze in einem Design-Thinking-Projekt stellt der strikte Anwenderfokus dar.
  • Divergenz und Konvergenz: Während eines Design-Thinking-Projekts wechseln Phasen der Divergenz (Fokus auf Quantität in der Analyse sowie Ideenvielfalt) mit Phasen der Konvergenz (Fokus auf Verdichtung sowie Zusammenführen von Erkenntnissen und Ideen) ab.
  • Visualisierung, Storytelling, Prototyping: In Design-Thinking-Projekten werden Erkenntnisse und Ideen häufig visualisiert, in Form von Skizzen, Storyboards und Geschichten rund um Anwendererlebnisse. Zudem spielt Rapid Prototyping eine zentrale Rolle: Bereits in frühen Phasen werden schnell und mit geringem Aufwand wiederholt (einfache) Prototypen entwickelt und getestet.
  • Iterative Schleifen: Der Prozess des Lernens bzw. einer schrittweisen Annäherung an eine ideale Lösung stellt einen weiteren wesentlichen Grundsatz dar. Zahlreiche Studien zu Erfolgsfaktoren im Innovationsmanagement unterstreichen die hohe Bedeutung von Iteration und Prototyping.

Neben dem, dass Design Thinking und dessen Ergebnisse aus dem Prozess ein wichtiger Bestandteil für Innovationsprozesse darstellt, steht der Spaß und die Kreativität im Vordergrund.

Als kleiner Literaturtipp empfiehlt sich das „Design Thinking Playbook“, Herausgeber sind Michael Lewrick, Patrick Link und Larry Leifer, 2018 Verlag Franz Vahlen GmbH.

DIE AUTORIN

Mag. (FH) Anja Niedworok, MSc
Wirtschaftskammer Tirol, Wirtschaftspolitik, Innovation und Strategie

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