Das Wirtschaftsleben ist, genauso wie das echte Leben, eher mit einem Marathon zu vergleichen als mit einem Sprint. Es gilt, sich die Kräfte einzuteilen und den Herausforderungen strategisch zu begegnen. Dafür müssen diese aber zunächst einmal identifiziert werden. Die INNOS Gesellschaft für Innovation und nachhaltige Entwicklung betrachtet es als eine ihrer Kernaufgaben, die ökonomische und in der Folge auch gesellschaftliche Entwicklung im Bezirk Lienz voranzutreiben. Der Fokus liegt dabei auf Initiativen und Projekten in den Bereichen Innovation, Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

Die Wirtschaft – und mit ihr die Gesellschaft – steht unter dem Eindruck multipler Krisen, die sich verfestigt zu haben scheinen und sich auf die einschlägigen Statistiken ebenso auswirken wie auf die kollektive gesellschaftliche Gemütslage. Der Wirtschaftsstandort Österreich steht merklich unter Druck. Das macht sich derzeit vor allem in der Industrie deutlich bemerkbar. Dem kann sich naturgemäß auch Osttirol nicht entziehen. Dennoch bleibt die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften in allen Wirtschaftsbereichen hoch. Das wird sich mit Blick auf die demografische Entwicklung auch zukünftig nicht ändern. Mit Projekten wie dem erfolgreichen Relaunch der Jobmesse Osttirol – vormals ZRUCK HOAM –, die Ende Mai des Jahres stattfand, trägt die INNOS GmbH auch als Messeverantwortlicher dieser Arbeitskräftenachfrage Rechnung. Die Jobmesse ist auch eine große Bühne, eine Leistungsschau der vielseitigen Osttiroler Wirtschaft, die Talente weit über die Grenzen der Region hinaus ansprechen und für die Region gewinnen möchte.

Die INNOS GmbH hat Osttirol ganz bewusst als „Platz zum Weiterdenken“ positioniert. Hier wird aber nicht Nabelschau betrieben, sondern kritische Selbstreflexion geübt. Denn nur wer die eigenen Schwächen und blinden Flecken erahnt, kann strategisch gezielt handeln und ist nicht auf den Einsatz der Gießkanne angewiesen, sondern kann mit dem Skalpell Hand an die zahlreichen ökonomischen und gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit legen. Der zielgerichtete und wirkungsorientierte Einsatz finanzieller Mittel – öffentlicher wie privatwirtschaftlicher Herkunft – ist in herausfordernden Zeiten eine Notwendigkeit. Dieser Ansatz sorgt auch dafür, dass für die richtigen, das heißt effektivsten, Maßnahmen entsprechende Mittel zur Verfügung stehen. Beim Land Tirol, Mitgesellschafter in der INNOS GmbH, zeigt man sich vom 2023 im Rahmen einer strategischen Neuausrichtung der INNOS eingeschlagenen Weg überzeugt, wie Wirtschaftslandesrat Mario Gerber betont: “In schwierigen Zeiten sind Entschlossenheit und klare Ziele entscheidend. Die INNOS GmbH beweist durch ihre erfolgreiche Arbeit zwischen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, dass wir in Osttirol den richtigen Weg eingeschlagen haben. Dies zeigt sich besonders daran, dass unsere Technologieförderungsprogramme von den Unternehmen hervorragend angenommen werden“.

Wirtschaftsprofessor Renè Schmidpeter hat seine Funktion als Beiratsvorsitzender Ende 2023 zur Verfügung gestellt, interimsmäßig wurde er vom stellvertretenden Vorsitzenden Hannes Theurl vertreten. Dieser betont die herausragende wirtschaftliche Bedeutung des MINT-Schwerpunkts (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik), den die Region in den vergangenen Jahren gesetzt hat: „Osttirol ist eine von nur 14 österreichischen Regionen, die das MINT-Qualitätslabel tragen. Dadurch ist gewährleistet, dass diesem für die regionale Wirtschaft besonders wichtigen Zukunftsthema die notwendige Aufmerksamkeit zuteilwird und das Interesse junger Menschen an MINT-Themen und die damit verbundenen beruflichen Chancen früh geweckt wird.“ Zudem fand im Sommer 2024 erstmals wieder die Kinder-Sommer-UNI-Osttirol mit MINT-Schwerpunkt an fünf Veranstaltungsplätzen, mit 143 TeilnehmerInnen im Alter von 8-14 Jahren statt.

Projekte wie der Peter Bruckner Preis rund um Design, Produktion und Transformation, die Jobmesse, der GründerInnen HUB Osttirol, das Projekt Innovation & Karriere und nicht zuletzt der Club der Innovatoren illustrieren die praktische Relevanz der INNOS für die regionale Wirtschaft“, unterstreicht Beiratsmitglied Karl Poppeller. Der GründerInnen HUB Osttirol wurde 2022 als Workshop-Reihe ins Leben gerufen, die Lust aufs Gründen machen und die dafür notwendigen Kompetenzen vermitteln soll. Das entsprechende LEADER-Projekt lief zur Jahresmitte aus, an einer Fortsetzung der erfolgreichen Reihe wird mit regionalen Partnern gearbeitet. „Wir brauchen in unserer Region Menschen, die etwas unternehmen und ihre eigenen Geschäftsideen zum Leben erwecken wollen. Die GründerInnen-Initiative leistet mit ihren vielfältigen und interessanten Workshops diesbezüglich hervorragende ‚Geburtshilfe’“, ist Wirtschaftskammer-Bezirksstellenleiter Johann Kollreider überzeugt.

Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Das ist in etwa auch das Mantra des neuen INNOS-Beiratsvorsitzenden Kurt Matzler. „If you can dream it, you can do it“, heißt sein Leitspruch. Das deckt sich gut mit dem Kern der Vision der INNOS, die da lautet: „Was vorstellbar ist, ist auch machbar.“ Es braucht aber sowohl Visionen als auch konkrete Strategien, um in die Umsetzung gehen zu können. Bei Kurt Matzler, Professor für Strategisches Management an der Universität Innsbruck sowie Leiter des Executive MBA-Programms am MCI, herrscht an beidem kein Mangel. Es ist kein Zufall, dass er die Rolle des Beiratsvorsitzenden übernommen hat, da Matzler mit Osttirol „viele positive Erfahrungen“ verbindet. „In den letzten Jahren war ich oft privat in der Region und habe die Menschen und die beeindruckende Natur schätzen gelernt. Besonders faszinierend finde ich auch die wirtschaftliche Entwicklung mit einigen wirklich herausragenden Unternehmen, die als Leuchttürme dienen. Osttirol hat für mich eine ganz besondere Atmosphäre, in der Tradition und Fortschritt Hand in Hand gehen – und das macht es für mich so spannend“, sagt der neue Beiratsvorsitzende. Matzler ist mit über 30.000 wissenschaftlichen Zitationen ein echtes Schwergewicht in der Strategieforschung. Ihm reicht es nicht, sich nur auf den Weg zu machen, Kurt Matzler verfolgt auch in seiner Leidenschaft als Extremsportler Ziele. So wurde er heuer Ultracycling-Weltmeister und ist Solo-Finisher des Race Across America, das als härtestes Radrennen der Welt gilt. Matzlers „High Performance Mindset“ – so lautet übrigens auch der Titel seines neuen Buchs – und sein Elan wird INNOS und in der Folge auch der gesamten Osttiroler Wirtschaft guttun. In seiner neuen Rolle als Beiratsvorsitzender will Matzler „Bewährtes bewahren und gleichzeitig Fortschritt anregen – genau das Erfolgsprinzip, das viele erfolgreiche Unternehmen auszeichnet.“ Der Wirtschaftswissenschaftler stellt sich gerne als Schnittstelle zu Wissenschaft und Forschung zur Verfügung und sagt: „INNOS ist für mich eine echte Erfolgsgeschichte, und ich bin beeindruckt, wie viel das kleine, engagierte Team in zentralen Zukunftsthemen leistet. In den kommenden Jahren stehen neue Herausforderungen bevor. Die Themen Innovation, Digitalisierung und Nachhaltigkeit bleiben aber wichtig. Ich freue mich darauf, gemeinsam darüber nachzudenken, welche Akzente hier gesetzt werden können.“ Diese Freude teilt auch INNOS-Beiratsmitglied Christoph Bacher: „Wir sind froh, dass es uns gelungen ist, einen der international wissenschaftlich federführenden Experten für strategische Unternehmensführung und Leadership für den Vorsitz des Beirats zu gewinnen, der uns mit seinem Fachwissen und Innovationsgeist beratend zur Seite stehen wird.

Themen, die intensiv bearbeitet werden wollen, gibt es zur Genüge. Auf Bezirksebene bleibt die Verfügbarkeit von Arbeitskräften ein Dauerbrenner. Die INNOS GmbH hat deshalb im Rahmen des laufenden Projekts „Innovation & Karriere“ eine umfassende Arbeitsmarktstudie in Auftrag gegeben, aus deren Ergebnissen entsprechende Schlussfolgerungen gezogen und konkrete Maßnahmen abgeleitet werden, um Arbeitskräfteangebot und -nachfrage noch besser miteinander in Einklang zu bringen. Die technologischen Megatrends unserer Zeit – Digitalisierung, Automatisierung und Künstliche Intelligenz – werden ebenso weiterhin zentraler Gegenstand der INNOS-Aktivitäten sein. Im Austausch mit Osttiroler Unternehmen ist klar geworden, dass das keine ausschließlichen Managementfragen sind, die nur die Führungsebene der Unternehmen betreffen, sondern elementare wirtschaftliche Zukunftsfragen, die jeden einzelnen Mitarbeiter einbeziehen und mit entsprechenden Kompetenzen ausstatten sollen. Grundlegende Fähigkeiten im Umgang mit KI und Co. gehören immer mehr zum intellektuellen Rüstzeug, um die digitale Transformation gut, das heißt, aktiv gestalten zu können und nicht den Anschluss zu verlieren.

Der transformative Impetus, den die INNOS GmbH seit ihrer Gründung in sich trägt, darf gerade dann nicht schwächeln, wenn es in der Wirtschaft an Optimismus mangelt und gesellschaftlich da und dort Ermüdungserscheinungen sichtbar werden. „Wir werden unsere laufenden Projekte und Initiativen rund um Innovation, Digitalisierung und Nachhaltigkeit vorantreiben und außerdem neue, frische Impulse auf den Weg bringen“, versichert Geschäftsführer Reinhard Lobenwein im Zuge der Generalversammlung. Der neue Beiratsvorsitzende Kurt Matzler möchte neben seiner umfassenden Expertise auch etwas von seinem High Performance Mindset, das ihn als Wissenschaftler und Extremsportler geprägt hat, in die Osttiroler Wirtschaft hineintragen: „Dieses Mindset zeichnet sich durch Disziplin, Zielstrebigkeit und die Fähigkeit aus, kontinuierlich an den eigenen Grenzen zu arbeiten, ohne dabei das große Ganze aus den Augen zu verlieren. Es erfordert eine klare Vision, aber auch die Flexibilität, sich an neue Herausforderungen anzupassen. Fokus, Ausdauer und die Bereitschaft, auch in schwierigen Zeiten durchzuhalten, sind zentrale Elemente dieses Mindsets. Dabei geht es nicht nur um den Erfolg selbst, sondern um den Prozess, in dem man sich ständig verbessert und weiterentwickelt.“ Anders als es in Österreich oft kolportiert wird, braucht, wer Visionen hat, keinen Arzt, sondern Fokus, Ausdauer und eine gute Strategie. Die INNOS GmbH wird auch zukünftig dafür die richtige Anlaufstelle sein. Mutig in die neuen Zeiten!

Im Anschluss an die Generalversammlung fand bei der Firma Brüder Theurl GmbH eine erfolgreiche Veranstaltung mit Kurt Matzler zum Thema “Das High Performance Mindset” statt. Vor einem ausgebuchten Saal hat Matzler inspirierende Einblicke in die Prinzipien mentaler Stärke, Disziplin und Teamarbeit gegeben – Erfolgsfaktoren, die sowohl im Extremsport als auch im Management zum Durchbruch führen.

Ein Rückblick auf die Generalversammlung und die Abendveranstaltung. Fotos: INNOS GmbH