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Open Innovation

„Open Innovation“ ist ein Prozess, in dem für die Lösung von Problemen (Produkt-Findung), nicht nur das eigene Unternehmen eingebunden ist, sondern bewusst strategisch die Außenwelt herangezogen wird, um das Innovationspotential möglichst zu vergrößern. Es ist also ein Konzept zur Generierung von Wissen, das außerhalb des Unternehmens vorhanden ist und über diesen Prozess ins Unternehmen gelangt. Der Begriff, von Henry Chesbrough kreiert, basiert auf der Erkenntnis, dass viele (auch Nicht-Fachleute) mehr wissen als wenige (Fachleute). In vielen Fällen werden über „Open Innovation“ neue Anwendungsfelder entdeckt, die amateurhaft bereits „erprobt sind“ und nur in industrielle Erzeugnisse mit Zusatzfunktionen übergeführt werden müssen.

Open Innovation ist das Gegenteil von „Closed Innovation“, bei dem Innovationen nur im engeren Kreis des Unternehmens entstehen und durch die Innovation ein USP geschaffen wird , der dem Unternehmen einen Marktvorsprung sichert.

Open Innovation ist nicht für alle Produkte oder Dienstleistungen geeignet: Dort wo fachliche Kompetenz erforderlich ist – bei hoch technischen oder technologischen Produkten, in Chemie, Pharmazie, Maschinenbau – wird „Open Innovation“ wenig praktikable Ideen bringen. Hier wird – eine Abart von Open Innovation – das Lead User System – sinnvoller sein.

Entstanden ist „Open Innovation“ in Großunternehmen, die durch Globalisierung, verkürzten Produkt-Lebenszyklen und Aufsplittung von Massenmärkten in individuell geprägte Nischenmärkte zu schnellerer Innovation gezwungen wurden. Manchmal wird „Open Innovation“ allerdings auch als Marketing-Tool „missbraucht“: Man zeigt damit ja Offenheit für Problemen der Kunden, Kundennähe, Transparenz.

Das Wichtigste bei „Open Innovation“ ist die Bereitschaft des Unternehmens, externes Wissen zu internalisieren; häufig steht das Ablehnen durch die Argumentation: “not invented here“ der Mitarbeiter dem entgegen.

Um Anwender, Konsumenten oder einfache Technik-Freaks  für die Lösung von Problemstellungen zu gewinnen, gibt es drei Methoden:

  • Netnography
  • Crowdsourcing
  • Webbasierte Innovationsstudien

Netnography – ein von Prof. Robert Kozinet geschaffenes Kunstwort aus Ethnographie und Internet, ist eine Methode, in der über die qualitative Evaluierung von Sozialstrukturen, Verhaltensweisen und Diskussionsargumenten von gleichartigen Gemeinschaften zu einem Problem, Problemlösungen gefunden werden können. Im Prinzip ist es eine Netz-Diskussion einer ethnographisch weitgehend einheitlichen Gemeinschaft.  Soziale und gesellschaftliche Problemlösungen sind hier gut erarbeitbar, bis hin zu Verhaltensregeln und Anwendergewohnheiten,  z.B. in Bezug auf Vorratshaltung (interessant für Hersteller von Kühlaggregaten, Weinschränken), Energie-Form für’s Haus ( Wärmepumpen, Pellets-Heizungen etc.), Körperpflege, usw..

Crowdsourcing: das Verfahren nützt die Intelligenz, Erfindungsreichtum und Know How vieler Menschen außerhalb des Unternehmens, um Aufgaben zu lösen. Das Ganze passiert im Internet über Plattformen, in denen man eine Problemstellung „auslobt“. Der Erfolg von Crowdsourcing ist abhängig von der fachlichen Kompetenz der Community, daher nicht generell für alle Probleme anwendbar. Viele Großfirmen, z.B. 3M loben häufig sehr technisch komplexe Themen aus, die oft von „artfremden“ Wissenschaftlern bzw. Technikern gelöst werden. Häufig werden aber auch einfache Handhabungen, wie  Handy-Funktionen, Spiele, Design-Probleme bei Haushaltsgeräten oder Uhren über Crowdsourcing gelöst.

Der Aufwand liegt bei der Sichtung und Evaluierung der Vorschläge, die häufig keine ausgereiften Ideen sind, sondern angedachte, nicht erprobte Lösungsansätze.

Wichtig ist die Rückmeldung an die Einreicher und die Einhaltung der versprochenen Leistungen (Vergütung, Anerkennung).

Webbasierte Studien: im Internet ausgeschriebene Teilnahme an Marktbefragungen, Studien bis hin zu klinischen Studien. Durch die Möglichkeit der Informationssammlung über’s Netz lassen sich vielfach, durch die Größe der Teilnehmerzahl, bessere Ergebnisse erzielen. Vielfach eingesetzt bei Marktbefragung, Akzeptanztests, Fragen des Designs (Geschmacksfragen).

Wesentlich für den Erfolg von „Open Innovation“ ist die organisatorische Kompetenz: Der Aufbau von Netzwerken von innen nach außen, klare Regelungen hinsichtlich Vergütung, Schutz des geistigen Eigentums, Anwendungsalternativen.

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