Wir setzen auf das „Kapital Mensch“ in Osttirol.

Durst Austria GmbH – Lienz

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Lienz als Innovations-Standort und Forschungszentrum für Inkjet-Technologie

Durst Austria GmbH ist mit seinem Forschungszentrum seit 2010 Vorreiter für Hightech Innovation und Vorbild für viele Jungunternehmer.

Durst zählt in Lienz neben Liebherr, Hella und Loacker zu den bekannten und renommierten Unternehmen in der Region und ist mit über 140 Mitarbeitern am Standort auch ein relevanter Arbeitgeber. Die Geschichte von Durst Digital Technology begann mit dem Brixner Brüderpaar Julius und Gilbert Durst, die bereits in frühen Jahren einen Faible für Technik entwickelten. Die beiden entwarfen bereits in jungen Jahren Drachen, Segelflugzeuge, Jagdwaffen, Radios und Bobschlitten. Die große Liebe blieb jedoch immer die Photographie. Zuhause bauten sie Fotogeräte aller Art.

1929 wagten sich die Brüder in die Selbstständigkeit. 1936 wurde die Firma Phototechnik AG gemeinsam mit der Familie Oberrauch offiziell gegründet. Die Gründer führten das Unternehmen von der berühmten Kopiermaschine, über Vergrößerungs- und Fotoapparate bis hin zum führenden Anbieter von digitalen Inkjet-Drucksystemen für die Industrie. Trotz der Erfolge und der großen Nachfrage aus aller Welt, blieb die Durst Phototechnik dem Lebensraum Südtirol treu und baute seinen Stammsitz kontinuierlich weiter aus. Mit der Zentrale in Südtirol ist Durst heute in 120 Ländern vertreten. Dursts Geschichte von den Anfängen bis heute kann hier nachgeschlagen werden: Durst Geschichte.

“Man kann sagen, dass der Standort Lienz den Grundstein für die Internationalisierung der Durst gelegt hat.”

Barbara Schulz, Durst Geschäftsführerin am Standort Lienz

Innovation und das „Kapital Mensch“ in Lienz

Mit dem Einstieg in die Inkjet-Technologie zur Jahrtausendwende und der Zielsetzung große industrielle Digitaldruckmaschinen zu entwickeln, stieß Durst in Brixen allerdings an seine Grenzen, denn es fehlten qualifizierte Facharbeiter in den Bereichen Metallverarbeitung und Mechatronik. Diese waren aber in Osttirol über die technischen Lehranstalten wie der HTL verfügbar und die Region bot zu dem Zeitpunkt auch weitere attraktive Rahmenbedingungen an, um Unternehmen außerhalb des Tourismussektors anzusiedeln.

2000 eröffnete Durst eine Zweitproduktionsstätte in Lienz, Osttirol. Während das Stammwerk 1998 großen Erfolg in der Herstellung von digitalen Photowritern (digitale Belichtungsgeräte über Laser auf photographischen Papier) aufwies und stark in optisch-fotografischer Technologie verhaftet war, widmete sich Lienz neuen Technologien. Das Denken und die flachen Strukturen ähnelten eher einem Start-Up. 2003 begann in Lienz die Produktion und Markteinführung des Inkjet-Flachbettdruckers Rhos 205. Das Wissen über Inkjet kumulierte in Lienz – insbesondere jene über Tinten und dem Druckprozess.

Man kann sagen, dass der Standort Lienz den Grundstein für die Internationalisierung der Durst gelegt hat. Heute umschließt die Durst Gruppe mehr als 20 Niederlassungen weltweit und das Unternehmen entwickelt sich stetig weiter. Wie beispielsweise mit dem Joint Venture Durst Sebring Revolution (DSR), mit Hauptsitz in New York. In Anlehnung an die fotografische Historie, wird DSR künftig mit der Marke „Automatica“ hochauflösende 360° Kamerasysteme produzieren, um die Produktfotografie, digitale Präsentationsformen und Special-Effekte zu automatisieren. So sind beispielsweise Bullet-Time Visualisierungen, wie sie aus dem Science Fiction-Film „Matrix“ bekannt sind, künftig ohne aufwendige CGI Computeranimationen möglich und große Brands erhalten neue digitale Möglichkeiten zur Bewerbung ihrer Produkte.

Das DSR Joint Venture vereint dabei Fertigungs- und Entwicklungsteams aus Lienz und Brixen mit den kreativen Fotografie- und Softwarekompetenzen aus New York.

Mit internationaler Erfahrung und regionaler Loyalität

Mit Tirol verbindet man vor allem Berge und Tourismus, aber die Region bietet auch als Technologiestandort viele Vorteile. Die Menschen sind hier naturverbundener, so dass der Begriff der Nachhaltigkeit nicht bloß eine Phrase ist, sondern sich zu einem Unternehmenswert entwickelt. Beispielsweise werden in den Tinten der Druckmaschinen lösemittelfreie Inhaltstoffe verwendet, um keine giftigen oder toxischen Verbindungen bei den Printprodukten zu erzeugen. Das mag in der ersten Betrachtung richtig und heroisch klingen, bedeutet aber beispielsweise auch, dass die Farbe Rot eines führenden Softdrink-Herstellers nicht 100% auf den Werbematerialien gedruckt werden kann, da diese Farbe bisher nur mit Solventtinten produzierbar ist. Wie es dann mit umweltfreundlichen Alternativen doch möglich wird, ist nicht nur das Ergebnis der Durst Forschung an den Fluiden, sondern sicherlich auch der sprichwörtlichen Tiroler Sturheit geschuldet.

Durch die vielfältigen Aufgabenstellungen ist Durst besonders für experimentierfreudige und technologiebegeisterte Menschen als Arbeitgeber interessant und das spricht sich auch bei Exil-Tirolern rum, die zurück in die Heimat wollen. So tauschte beispielsweise der heutige technische Direktor seine Karriere bei Siemens Deutschland ein, um wieder in der Freizeit auf die Berge klettern zu können und Lebensqualität zurück zu gewinnen. Auch das Durst Management verfügt über langjährige Erfahrungen im Ausland. Das ist auch notwendig, um den Brückenschlag zur Internationalisierung fortzusetzen und zu gleich neue und alte Tugenden zu vereinen und vorzuleben. Mit Barbara Schulz ist zudem am Standort Lienz eine Frau an der Spitze, was auch den gesellschaftlichen Wandel in der Region widerspiegelt.

„Die Menschen sind hier naturverbundener, so dass der Begriff der Nachhaltigkeit nicht bloß eine Phrase ist, sondern sich zu einem Unternehmenswert entwickelt.”

Barbara Schulz, Durst Geschäftsführerin am Standort Lienz

Lienz als Forschungs- und Ausbildungszentrum des weltweiten Digitaldrucks

Von Anfang an wurde in Lienz auch die Strategie verfolgt, nicht nur ein neues Produktionswerk zu errichten, sondern auch ein Innovationszentrum aufzubauen, in der Grundlagenforschung für Technologien von morgen betrieben werden sollten. Heute sind die Labore der Durst Wissenschaftler im sogenannten „Kristall“-Gebäude untergebracht – Durst ist ein einzigartiger High Tech „Learning“-Betrieb. Im Forschungszentrum spezialisiert man sich neben praxisnaher Forschung auf

Grundlagenforschung für Inkjet-Anwendungen in der Energietechnik, im Bereich Life Science/Gesundheit und Sicherheitscodierung für Marken. Seit 4 Jahren besteht zusammen mit der Montanuniversität Leoben ein Christian Doppler Institut für Polymerchemie im Forschungszentrum Lienz. Zudem kooperiert Durst mit einigen Universitäten und nimmt an einer Vielzahl von europäischen Forschungsprojekten teil.

Ihr optimaler Wirtschaftsstandort

Der große Vorteil des Standort Osttirols ist das Humankapital. Hier finden Sie viele gut ausgebildete Arbeitskräfte im Bereich Mechatronik, Maschinenbau, Automatisierung und Softwareentwicklung. Osttiroler haben ein „Gespür für Qualität“ und sind findige Köpfe. Sie denken nachhaltig, weil das Leben im alpinen Raum einen klugen und schonenden Umgang mit Ressourcen gebietet. Das größte Kapital jedes Unternehmens sind die Menschen dahinter. Darauf sollten Jungunternehmer in Osttirol aufbauen – ein 1A Standortvorteil und mit dem Thema Industrie 4.0 ein gefragter Bereich.

Micado, Inno Q, Medigas und Berger-Metalltechnik – In 17 Jahren Durst in Osttirol sind einige junge Unternehmen entstanden, die auch den Weg zu „High-Tech“ und wissensbasierten Wirtschaften beschreiten. Sie alle wurden von Absolventen der HTL-Lienz gegründet und sind kreativ-innovativ auf ausgefallenen Märkten unterwegs. „Da hat Durst mit seiner Entwicklung und seiner Offenheit für Dritte guten Humus gelegt”, so Dr. Piock. Richard Piock war über Jahrzehnte “Mister Durst”. Er war der maßgebliche Treiber hinter der mehrfachen Transformation des Technologiebetriebes vom Hersteller fotografischer Vergrößerungsapparate zu einem weltweit führenden Unternehmen in der Industriedrucker-Produktion.

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