VOM WALD BIS ZUM KUNDEN

Alle Prozesse der Holzverarbeitung sind beim Osttiroler Unternehmen Theurl Austrian Premium Timber mittlerweile digitalisiert.
THEURL AUSTRIAN PREMIUM TIMBER

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Mit Innovationsgeist über Generationen zu high-end Prozessen der Gegenwart

„Die Arbeitsprozesse müssen sich dem Tempo der heutigen Zeit anpassen“, so Hannes Theurl.

Die beiden Geschäftsführer von Theurl Austrian Premium Timber in Osttirol haben die Relevanz von Industrie 4.0 früh erkannt und sind mit den Entwicklungen für ihr Unternehmen stets am Puls der Zeit.

Von der Lieferung aus dem Wald über die Bearbeitung im Werk bis zum Verkauf an die Kunden ist bei Theurl Austrian Premium Timber mittlerweile jeder Schritt digitalisiert. Lieferpünktlichkeit und Sicherheit stehen dabei im Vordergrund.

Gegründet wurde das Unternehmen 1932 während der Weltwirtschaftskrise von Peter Theurl, dem Großvater der aktuellen Geschäftsführer. In den 70er und 80er Jahren wurde das Unternehmen von dessen Söhnen um die Holztrocknungsanlage und ein Hobelwerk erweitert. Heute wird das Familienunternehmen von Stefan und Hannes Theurl in dritter Generation geführt. Sie erkannten, dass eine Wertschöpfungssteigerung nur in der Veredelung möglich war, und entwickelten das Unternehmen durch den Bau eines Brettschichtholzwerks zum Komplettanbieter. Die vierte Generation Theurl steht bereits in den Startlöchern, der dritte Betriebsstandort für ein CTLplus (Brettsperrholz) Werk wird 2019 gebaut und soll 2020 in Betrieb gehen.

Täglich werden von den 228 Mitarbeitern 2200 – 2300 Festmeter Holz verarbeitet. Das entspricht in etwa 80 – 90 LKW Ladungen Rundholz. Den Rohstoff bezieht Theurl in einem Umkreis von 150 km – von Mittelkärnten, Udine, Belluno, Trient, Brixen über das Pustertal bis zu den Tauern im Norden. Neben dem ursprünglichen Sägewerk am Standort Assling befinden sich das Hobelwerk, ein Leimbindewerk und ein Energiezentrum. Dadurch ist es möglich, den Abnehmern eine breite Palette an Schnittholz-, Hobelware- und Brettschichtholzprodukten in höchster Qualität zu liefern. Im eigenen CNC-Abbund Zentrum werden montagefertige Bausätze hergestellt. Theurl exportiert 80% seiner Erzeugnisse innerhalb Europas. 20% der Produktion gehen nach Nordafrika, Korea, die saudi-arabische Halbinsel, nach Pakistan und Israel.

Eine App ersetzt den klassischen Lieferschein

Seit ungefähr zehn Jahren entwickelt die hauseigene IT Abteilung von THEURL Strategien, um die Arbeitsschritte im Unternehmen so einfach und effizient wie möglich zu gestalten. Mit der hausinternen Rundholzeinkauf-App THEURL Go wird der gesamte Weg vom Wald bis ins Werk samt aller benötigen Daten erfasst, die gesamte Lieferkette vernetzt. Der Frächter erhält per App den Auftrag für die Abholung der Ladung. Vor dem Abtransport werden alle Daten in den digitalen Lieferschein eingetragen, Fotos hinzugefügt und an Theurl als auch die Lieferanten und Forstorgane übermittelt. Im Werk registriert der Fahrer vor Ort die abladebereite Ware anhand eines Barcodes. Der Papieraufwand wird durch die digitalen Lieferscheine stark verringert.

Neue Leitsoftware sorgt für Transparenz

Seit Anfang des Jahres arbeitet Theurl mit einer neuen Betriebssoftware, die Einkauf, Produktion, Lager und Verkauf miteinander vernetzt. Die ERP Software (Enterprise-Ressource-Planning) erstellt dabei aus jedem Baumstamm-Durchmesser ein Schnittbild und errechnet die mögliche Anzahl an Brettern, die daraus gewonnen werden kann. Anhand dieses Schnittbildes kann der Deckungspreis für den Einschnitt kalkuliert werden. Mit einem 3D Scanner in der Sägelinie wird nach jedem Arbeitsschritt berechnet, welche Schnittholzdimension den besten Ertrag liefert. Demensprechend wird das Schnittbild ständig angepasst und eine Nachkalkulation erstellt. Durch die Umstellung der Software haben auch die Stammdaten mehr Bedeutung erhalten. Mit jedem Kaufvertrag werden alle Daten rund um die Verarbeitung und Lieferung des Holzes festgelegt und zwischen den Arbeitsstationen online automatisch weitergegeben.

Sobald sich das Holz in der Produktion befindet, ist kein menschliches Eingreifen mehr erforderlich, sondern wird als Fehlerquelle angesehen und deshalb vermieden. Die Mitarbeiter sind trotzdem wichtig, sie haben Kontrollfunktion und können im Notfall Fehler in der Produktion beheben. Die Automation gewährleistet eine schnelle, fehlerfreie Produktion.

Hannes Theurl betont, dass es in Zukunft noch viele weitere Entwicklungen hinsichtlich Automation geben soll. Dies zeigt sich bereits in der vollautomatischen Lagerhalle, wo autonome Kräne die bisherigen Stapler ersetzen. Mit den ERP Software gesteuerten Maschinen erfolgt die Lagerhaltung präzise und rasch, bei konstanter Qualität. Die montagefertigen Bausätze aus dem CNC-Abbund Zentrum werden chronologisch, entsprechend den weiteren Verarbeitungsschritten, verpackt und geliefert – Industrie 4.0 und Big Data in allen Unternehmensprozessen.

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