Wer liefert Ideen für Innovationen?

Co-Creation und Open Innovation als neueste Ansätze

Erfinder sind rar – es gibt zwar Menschen, denen konstant neue Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle einfallen, aber sie sind selten. Thomas Alva Edison war so einer,  Artur Fischer (Dübel), Steve Jobs. Die meisten Ideen für neue Produkte kommen von den Kunden selbst: Sie haben zwar keine Lösung, aber sie beschreiben meist sehr spezifisch, was Ihnen fehlt, welchen Mängel sie haben. Phrasen wie “man sollte einen….haben“ oder „es wäre schön, wenn…“ geben den Anstoß, diesen Mangel durch ein Produkt zu beseitigen.

Laut einer Studie gehen mehr als 50% der Innovationen im deutschen Mittelstand auf Anregungen oder Ideen von Kunden zurück, ein weiterer großer Teil entspringt aus Ideen von Mitarbeitern in deren Freizeit, nicht im beruflichen Umfeld. Weit dahinter die Ideen aus Universitäten oder Forschungsanstalten oder Ideen, die durch Kreativitätstechniken innerhalb der F&E Abteilungen der Unternehmen generiert wurden. Und dabei sind diese, von Usern oder Mitarbeiten generierten Ideen meist erfolgreicher als andere.

Die Integration von Kunden bereits in der Ideen-Kreationsphase („Fuzzy Front End of Innovation“) oder Realisierungsphase von Innovationen geht heute noch viel weiter, so dass man von Co-Creation spricht. Durch knapp 600 wissenschaftliche Studien ist Co-Creation mittlerweile intensiv erforscht und zu einem ernstzunehmenden Tool modernen Innovationsmanagements geworden

Eine Studie von Christiane Rau / Fachhochschule Wels (Österreich) zeigt Erfolgsfaktoren für die erfolgreiche Umsetzung auf:

  • klare Definition der zu erreichenden Ziele verhindert dabei Enttäuschungen
  • Kunden ihre Beschwerden positiv formulieren lassen
  • Integration der Kunden als echte Partner im Innovationsnetzwerk
  • Anreize schaffen – meist ohne Geld, sondern als respektierter Partner des Unternehmens (z.B. Einladungen zu Unternehmensfeiern);

Dabei überschneidet sich Co-Creation häufig mit Open Innovation, einer anderen Informationsquelle für Innovationen. Dabei wird die „Außenwelt“ für das Finden von Problemlösungen herangezogen.

Die Öffnung von Innovationsprozessen macht es erforderlich, neue Kompetenzprofile von Mitarbeitern zu erarbeiten. Das von Daria Podmetina (Lappeenranta University of Technology / Finnland) entwickelte Open Innovation Competence Model umfasst 26 Kernkompetenzen, die Mitarbeiter und Teams entwickeln müssen. Dazu zählen:

  • Collaboration Skills (z.B. Networking, Aufbau von Vertrauen)
  • Explorative Skills (z.B. Flexibilität, Fehlertoleranz)
  • Exploitative Skills (Management von Schutzrechten, Verhandlungsgeschick).

Unternehmen, die diese Ansätze umsetzen, können stark von Co-Creation profitieren.

Dies gilt nicht nur für die Entwicklung neuer Produkte, sondern auch bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, was dann als Value Co-Creation bezeichnet wird.

Bild: pixabay.com|fauxels

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