Wie kreiert man Innovation?

Not macht erfinderisch, heißt ein altes deutsches Sprichwort. In Osttirol war vielfach die Not, die die kreativen Menschen zu Erfindungen, Innovationen angeregt hat: Etwa den Villgrater Bauern Michael Pirgler, der den Umlaufseilzug fürs Pflügen der steilen Berghänge um die Jahrhundertwende des 20. Jhd. erfand.
Zu Innovationen führt das Denken, wie man einen gewünschten Zustand herstellen könnte, den man anstrebt, den man derzeit vermisst.  Innovationen entstehen aus einem Mangel: Mangel an Qualität, Funktionalität, Lösungen. Ausgangspunkt ist also immer der aktuelle Zustand, mit dem man unzufrieden ist. Das betrifft nicht nur Produkte, sondern auch Prozesse, also Abläufe von Arbeiten oder Arbeitsfolgen. Dahinter stehen also immer Menschen, die diesen Mangel spüren und bereit sind, für den Nutzen, den sie durch etwas Neues erhalten, zu bezahlen. Wichtig(er) bei Innovationen ist also der Nutzen für den Abnehmer, der Kunde, der Markt, der nach dem Produkt giert, nicht so sehr die tolle Idee. Alois Schumpeter, der als „Vater „der Innovation gilt, meinte ja, dass eine Innovation erst durch die breite Akzeptanz durch den Markt sich von einer Invention, einer Produkt-Idee, zur Innovation entwickelt. Erst, so schreiben es die neuen Management Gurus Förster und Kreuz, wenn der Kunde „Hurra schreit und sein Börserl zückt“ entsteht eine Innovation. (Anja Förster/Peter Kreuz: „Alles außer gewöhnlich“, 2007).

Auf die Kunden hören, die ein Produkt verwenden und es entweder selbst umbauen oder „verfluchen“, auf Mitarbeiter hören, die Arbeitsprozesse abwickeln und es selbst ganz anders machen würden als die Vorgaben der Leitung , auf Kunden, die eine Dienstleistung abrufen und nachfragen, warum das so sein muss, sie hätten es lieber ganz anders: Sie alle sind Ideengeber für Innovationen. Man sollte das richtige „Zuhören“ als Pflichtfach für Innovationsmanagement einführen.

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INNOVATOREN DES TAGES:

In Osttirol haben wir unzählige Unternehmen, die mit ihrem Erfindergeist Innovationen kreieren, umsetzen und so schon vor der Krise einen bedeutenden Beitrag für die Zukunft geleistet haben und immer noch leisten. Wir wollen Ihnen diese Unternehmen vorstellen. Heute im Portrait: BÜRSTEN BESEN RAINER

BÜRSTEN BESEN RAINER

WAS BARBIERE IN OMAHA ODER CLEVELAND MIT VILLGRATEN VERBINDET