Familienunternehmen verkörpern generationsübergreifenden Bestand. Die erfolgreiche Übergabe an die nächste Generation spielt hierbei eine zentrale Rolle, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern. Oftmals kann diese Herausforderung nicht erfolgreich gemeistert werden. Hierfür können eine Vielzahl von Faktoren einflussreich sein. Zentral im Übergabeprozess ist, dass die jüngere und ältere Generation an einem Strang ziehen. Dies kann sich als herausfordernd gestalten, da beide Generationen eigene Ansichten, Kompetenzen und Zukunftsvisionen einbringen.

Die ältere Generation hat häufig ihr gesamtes Leben dem Auf- und Ausbau des Unternehmens gewidmet. Sie zeichnet sich durch ihr hohes Maß an Engagement aus. Das Familienunternehmen stellt ihr Lebenswerk und einen wichtigen Teil ihrer Identität dar. Durch die langjährige Arbeit im Unternehmen kennen sie jedes Detail und ihre Perspektive ist von Erfahrungen und Traditionen geprägt. Der Eintritt der nächsten Generation stellt Hoffnung auf Fortbestand, aber auch potenzielle Veränderungen dar. Für die ältere Generation ist es dementsprechend oftmals anspruchsvoll, sich auf neue Ideen und Impulse einzulassen sowie Altbewährtes und ihrer zentralen Position im Unternehmen loszulassen.

Die jüngere Generation ist anders als ihre Eltern aufgewachsen. Die heutige Arbeitswelt ist von wirtschaftlichen, technologischen und gesellschaftlichen Wandlungsprozessen geprägt, die neue Anforderungen an die Führung im Familienunternehmen stellen. Auch hat die jüngere Generation eigene Vorstellungen von Arbeitsgestaltung und Führung. Sie bringt einen neuen Blick auf etablierte Abläufe ein, möchte Innovationen anstoßen, neue Märkte erschließen und sich selbst einbringen.

Es ist wichtig, dass beide Generationen eine Balance zwischen Tradition und Innovation finden, die den Kern des Familienunternehmens bewahrt, aber auch eine zukunftsfähige Vision hat. Im Prozess der Übergabe ist es essenziell, dass für Übergebende sowie Übernehmende ausreichend Rollenklarheit und Autonomie bereitgestellt werden. Gelingt dies nicht, können sich Generationskonflikte und die daraus resultierende Spannungen negativ auf die Leistung und Arbeitsweise des Familienunternehmens auswirken. Im schlimmsten Fall kommt es zu nachhaltigen Konflikten, die Entscheidungswege blockieren und die Zusammenarbeit nachhaltig stören.

Das Zusammentreffen der Generationen kann auch Chance für Wachstum und Weiterentwicklung sein, wenn dieses konstruktiv genutzt wird. Hierbei ist es wichtig die Stärken und Kompetenzen der einzelnen zu nutzen und zu vereinen.