Steinringer Ofenbau GmbH

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Think Green: Ein smarter Ofen aus Osttirol

Im Jahr 1980 begann der Hafnermeister Josef Steinringer, Kachelöfen herzustellen. Die Idee, dem bewährten Kachelofen ein zeitgemäßes und künstlerisches Äußeres zu verleihen, machte Josef Steinringer weit über die Grenzen von Osttirol bekannt. Er expandierte in das benachbarte Südtirol und nach Deutschland, wo er den Bekanntheitsgrad der „Steinringer Öfen“ durch ständige Messeauftritte erweiterte.

Mit dem Beginn der Eigenproduktion von Keramik konnten nicht nur vormals ausgelagerte Produktionsaufträge nach Osttirol geholt werden, sondern Kundenwünsche noch spezieller und individueller umgesetzt werden. Die Ausstattung der Kachelöfen mit neuester Technik in Kombination mit qualitativ hochwertigen Ofenbaumaterialien trägt bis heute zur Marke „Steinringer Kachelofen“ bei.

Im Jahr 2006 wurden in dem neu errichteten Werk in Leisach die ersten in Serie produzierten Speicheröfen gebaut. Diese Öfen mit dem Namen „Dolomit-Kleinkachelofen“ wurden entwickelt, um den wechselnden Anforderungen an Wärmebedarf der modernen Wohnräume gerecht zu werden. Mittlerweile haben bereits über 1.000 Dolomit-Öfen die Werkstatt in alle Welt verlassen, um dort ein Stück Osttiroler Heiztradition zu vermitteln. Apropos Welt: 2008 baute Steinringer ein Backhaus, das in Tokio aufgebaut wurde und gemeinsam mit dem kreativen Bäcker Joast und der Ethnologin Eiko Funada in Betrieb genommen wurde. Seither wird in diesem Brotbackofen Lesachtaler Bauernbrot gebacken. Das war auch der Start für das rege Geschäft mit Kachelöfen in Japan.

Photovoltaik und Kachelofen? Der erste Kachelofen, der schon wärmt, bevor man einheizt

Die Einspeisung von überschüssigem Strom aus der Photovoltaikanlage in das öffentliche Netz ist durch den Wegfall von Förderungen nicht profitabel, die Speicherung der Energie erlangt in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung. Daraus entstand bei Steinringer die Idee für die Entwicklung einer Kombination aus Kachelofenspeicher und Photovoltaik. Bei dieser Kombination wird Reststrom aus der Photovoltaikanlage in den Speicher des Kachelofens umgelenkt.

Spezielle Flachheizelemente erwärmen je nach Stromstärke unterschiedliche Zonen des Ofens und wärmen so zum Beispiel die Rücklehne der Sitzbank am Kachelofen für den gemütlichen Ausklang des Tages vor. In Almhütten oder Wochenendappartements wird mit diesem Heizprinzip eine Grundtemperatur gehalten.

Gemeinsam mit der HTL Lienz wurde ein Projekt erarbeitet, das die Ofensteuerung zwischen Photovoltaikanlage, öffentlichem Netz und Kachelofen optimiert. Ein „smarter“ Kachelofen also, der über WLAN-Module geregelt wird.

Der Kachelofen als besonders umweltfreundliche Heizung

Geschäftsführer Klaus Steinringer

Bilder:
INNOS GmbH | Regina Unterguggenberger
Steinringer Ofenbau GmbH

Im Zeitalter der Klimakrise weist der Dolomit-Kleinkachelofen- einen riesigen Vorteil auf: Die Verbrennung von Holz ist CO2-neutral, und die Emissionswerte, speziell von Feinstaub, liegen weit unter den strengen gesetzlichen Vorgaben. Die Speicheröfen von Steinringer werden an der Technischen Universität in Wien geprüft und mit einem Prüfzertifikat ausgezeichnet.

Innovation, so Seniorchef Josef Steinringer, hört nie auf: Nach den Produkten muss nun die Fertigung als Prozess innoviert werden. Eine Folge der konstanten Suche nach Verbesserung: die Gusskeramik.

Dies ist ein spezieller Produktionsprozess, um großformatige, fugenlose Keramik herstellen zu können sowie Speicherschamotte, die sehr widerstandsfähig sind, eine hohe Wärmeleitfähigkeit aufweisen und besonders lang Wärme speichern können. Dieser Produktionsprozess wird seit 2019 in einer erweiterten Werkstatt selbst umgesetzt.

In einem nächsten Schritt soll die Internationalisierung der Vermarktung in einem neuen Geschäftsmodell verwirklicht werden.

Steinringer Ofenbau GmbH ist ein Teil der Innovationskraft Osttirols. Weitere Unternehmer und Innovationen finden Sie in unserem Buch “Innovatoren am Land”, erhältlich bei der INNOS GmbH oder in der Buchhandlung Tyrolia.

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