Nachhaltigkeit – kein modischer Trend sondern durchdachtes Wirtschaftsprinzip

Alles muss heute nachhaltig sein –  das Produkt, die staatliche Förderungsmaßnahme, die Werbung, ein Produktionsprozess oder Maßnahme, Unternehmen beweihräuchern sich in Nachhaltigkeitsreports, Regierungen gründen Nachhaltigkeitskommissionen.  Nachhaltigkeit ist ein missbrauchter Begriff,  ein „Allzweck-Gutvokabel“, wie “Innovation” oder “innovativ”, mit dem man etwas Neues belegt hat und sei es nur die Änderung der Farbstreifen der Zahnpaste.

 Nachhaltigkeit wird  verstanden als längerfristig, nicht gleich verschwunden nach einmaligen Gebrauch, in die Zukunft wirkend, ressourcenschonend.

Nachhaltigkeit ist aber mehr – eine durchdachte Wirtschaftsweise, wie die Dreifelderwirtschaft in der Landwirtschaft, eine unternehmerische Verhaltens-und Wirtschaftsweise, die Generationsgerechtigkeit verfolgt, „Enkeltauglichkeit“, wie Carlowitz, der Erfinder des Begriffes es nennen würde,  die nicht mehr verbraucht, als sie wieder generiert. Kreislaufwirtschaft die ein Mehr durch innovatives Wirtschaften generiert.

Erfunden wurde der Begriff erst 1713 durch den Oberbergmann Carlo von Carlowitz in Freiberg/Erzgebirge, in seinem Buch „Sylvicultura oeconomica“, die er aus Anlass der Holznot, dem Kahlschlag in seiner Heimat schrieb und zum „pfleglichen Umgang“ mit dem Wald aufrief, also nicht mehr entnehmen als nachwächst. Diese eher quantitative Sichtweise wandelte sich später, durch die Forstwissenschaftler Kalitsch und Dannecker,  zu einer qualitativen Sichtweise bis zu dem heutigen ökologischen Generationsgerechtigkeits-Prinzip.

Carlowitz baut aber in seinem Buch drei Grundprinzipien ins Thema Nachhaltigkeit ein:

  1. Höhere Energieeffizienz, damit geringerer Ressourcenverbrauch
  2. Veränderung der Lebensweise durch Austausch des Materials Holz, wo dies möglich ist
  3. Suche nach Materialien, die Holz ersetzen – also Innovation

Nachhaltigkeit  im Sinne des „Erfinders“ des Begriffes ist also mehr als nur eine ressourcenschonendes Wirtschaften, es ist Aufforderung zu Innovation und Verhaltensänderung im Wirtschaften.

Die heutigen Mission-Statements oder Leitbilder beinhalten fast ausnahmslos Nachhaltigkeitsversprechen. Ohne diese wäre man „obsolete“ – aber Versprechen müssen gehalten werden, das wissen bereits Kinder im Alter von 3 Jahren – nur manche Unternehmer nicht.

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