Rückverfolgbarkeit – Woher komme ich?

Globalisierung als Reaktion auf die Pandemie

Globalisierung war das große Wort der 90er-Jahre des vorhergehenden Jahrhunderts, war die erfolgsversprechende Strategie für KMUs. Der Markt war nicht mehr die Region, das eigene Land, Europa, – nein, es bestanden keine Grenzen mehr im Austausch von Waren und Dienstleistungen.

Die Covid-19-Pandemie hat dieser Euphorie Grenzen gesetzt. Nicht, dass Globalisierung, globaler Handel plötzlich passé wäre, das ginge in vielen Branchen schlichtweg nicht, aber der Mensch, der einzelne Konsument, auf sich bezogen, möchte wissen, woher das Produkt, das er an sich herankommen lässt, stammt. Das „Importieren“ der epidemischen Krankheit aus dem Ausland hat ein Umdenken bewirkt. Beim Essen war dies schon vorher bemerkbar: Restaurants, die auf Regionalität hielten, gaben die Herkunft des Fleisches (den Bauern), des Gemüses, des Brotes bekannt. Die 0-km Gasthäuser mit km-Angabe pro Speise oder die Slow Food Bewegung machen es vor.  Rückverfolgbarkeit nennt man das in der Industrie und dies ist für industriell gefertigte Produkte seit gut einem Jahrzehnt fester Bestandteil jedes Qualitätsmanagementsystems.

Dies wird sich in den nächsten Jahren massiv auf alle Waren – ob handwerklich hergestellt, zum Konsum geeignet oder als Gebrauchsgegenstand – ausweiten. Der Kunde will wissen, woher das Holz seiner Möbel stammt (wenn diese aus Holz und nicht als Pressspanplatten sind), der Quarzsand des Glases, das Papier, auf dem das Buch gedruckt ist, die Wolle, Baumwolle, das Leinen des Kleides. Die Region, das Lokale tritt wieder in den Vordergrund. Globalisierung – eben, die Verbindung von globalen Märkten, wo notwendig, mit dem Lokalen, wo möglich.

Einerseits verleiht dies den Produkten eine gewisse Authentizität und Identität (vielleicht verschwinden dann die „Original Souvenirs“ an den Kiosken in den  Tiroler Alpen,  made in China), andererseits bringt es die Vorstufen der Produktion, die KMUs und Kleinbetriebe, die die eigentlichen Kreatoren der Produkte sind, vor den Vorhang.

Bild: Pexels.com| Andrea Piacquadio

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