Zukunft gemeinsam gestalten – Mit jugendlichem Schwung in die neue Phase

Die Arbeitsgemeinschaft Vordenken für Osttirol hat unter dem Motto #gemmason die jungen Bürger:innen dazu eingeladen, ihre Vision eines lebenswerten Bezirks zu zeichnen. Erste Projekte werden bereits umgesetzt.

Mit dem Osttirol Innovation Award, Flugs E-Carsharing, der Schulsozialarbeit, der INNOS GmbH und weiteren Projekten verzeichnet Vordenken für Osttirol seit 2013 zahlreiche Erfolgsgeschichten. Seit Beginn haben sich die Vordenker der positiven Entwicklung des Bezirks verschrieben mit dem Ziel, „Osttirol zur Region guten Lebens“ zu formen.

Reinhard Lobenwein – Geschäftsführer der INNOS GmbH. Foto: ARGE Vordenken für Osttirol/Bachmann Elias.

Im vergangenen Jahr hat die Jugend Verantwortung im Prozess Vordenken für Osttirol übernommen: „Mit der Initiative #gemmason ist es uns gelungen, ein unterstützendes Umfeld zu schaffen, das die Stimmen junger Menschen hört und ernst nimmt. Dies ist von großer Bedeutung, um ihre Teilnahme und ihr Engagement zu fördern. Indem die Jungen in die Gestaltung unserer Region eingebunden werden, können sie zu positiven Veränderungen beitragen und ihre Zukunft in Osttirol lebenswerter machen“, betont Reinhard Lobenwein, Sprecher von Vordenken und Geschäftsführer der INNOS GmbH.

Zukunftsbild ist Fahrplan für künftige Aktionen
Rund 1.000 Osttiroler:innen zwischen 14 und 25 Jahren sind unserer Einladung gefolgt und haben Ideen für die Weiterentwicklung ihrer Heimat und das gemeinsame Zukunftsbild erarbeitet: „Dabei ging es den Jungen vor allem um die Bereiche: Mobilität, Wohnen, Bildung, Veranstaltungen und regionale Lebensmittel. Erste Projekte wie der Mobilitätsmonat und die Kochkurse von Cooking with care wurden schon erfolgreich gestartet“, weiß Manuela Gritzer, Sprecherin der Arbeitsgruppe #gemmason. Die Ergebnisse wurden grafisch in Szene gesetzt und das daraus entstandene Werk ist eine Ergänzung zum bisherigen Zukunftsbild, das zum Nach- und Vordenken einlädt. „Die Jugend ist nicht nur die Zukunft einer Region, sondern auch ihr größtes Potenzial. Ihre Ideen, ihre Energie und Leidenschaft sind ein Schlüssel für Entwicklung und Fortschritt. Daher gilt es nun gemeinsam daran zu arbeiten, diese Bilder unserer gemeinsamen Zukunft Realität werden zu lassen.“ beschreibt Jasmina Steiner von der Stadt Lienz ihre Motivation, sich im #gemmason Team zu engagieren.

Osttirols Zukunftsbild. Foto: ARGE Vordenken für Osttirol.

„Cooking with Care“
Lena Kurzthaler, Schülerin des Gymnasium Lienz, ergriff mit ihren Freundinnen die Chance und startete das Projekt „Cooking with Care“: „Wir sprechen interessierte Jugendliche an, die selbst gesund, nachhaltig und saisonal kochen wollen.“ In Workshops mit Köchen, unter anderem von Osttirol Deluxe, und anderen Ernährungsbegeisterten, wie beispielsweise FoodCoop Osttirol, erarbeiteten sie gemeinsam saisonale und regionale Rezepte, die künftig als Kochbuch erhältlich sein sollen. „Unsere Aufgabe ist es, Lösungen anzubieten und zu motivieren, selbst aktiv zu werden“, betont AK-Bezirksstellenleiter Wilfried Kollreider.

Chancen nutzen und Impulse setzen
Außerdem konzentrieren sich die Vordenker:innen auf künftige Veränderungen und die damit einhergehenden Chancen und Herausforderungen für Osttirol. WK-Lienz Bezirksstellenleiter Johann Kollreider (Arbeitsgruppe Mensch und Wirtschaft) forciert die Digitalisierung im Handel, wo in diesem Jahr Veranstaltungen mit Experten und Expertinnen stattfinden werden. „Durch den Einsatz digitaler Technologien können Händler:innen ihre Geschäftsprozesse effizienter und kostengünstiger gestalten und damit ihre Produktivität steigern. Außerdem lassen sich damit größere und attraktivere Märkte außerhalb des Bezirks erschließen.“ Mit einer neuen Broschüre will man zugezogene Menschen ansprechen. „Ankommen und Bleiben in Osttirol“ ist ein erster Leitfaden für Zugezogene und ist auf www.vordenken-osttirol.at abrufbar. Auch die Vernetzung mit abgewanderten Osttirolerinnen und Osttirolern bleibt ein großes Thema: „Wir werden weiterhin den Kontakt zu Osttirolerinnen und Osttirolern weltweit umadum aktiv pflegen und fördern, da sie auch als Markenbotschafter fungieren und ein Austausch von Erfahrungen, Erkenntnissen und kulturellen Einflüssen unsere eigene Wahrnehmung bereichert“, so Kollreider. Bei einer Sondervorstellung des OLALA Straßentheaterfestivals wollen sie sich mit den Auswanderern vernetzen und austauschen.

In der Arbeitsgruppe Zukunft Land widmen sie sich der „nachhaltigen Stärkung der Gemeinden und dem Setzen von Impulsen für eine zukunftsfähige Entwicklung. Vorrausschauendes Handeln und innovative Lösungen sind hier gefragt“, erklärt Philipp Schlemmer, Geschäftsführer des Regionsmanagement Osttirol. Mit 17 Videos erfolgreicher Beispiele, von Digitalisierung über Umbau statt Neubau bis hin zu Coworking, werden sie Gemeinden und Planungsverbände zu zukunftsrelevanten Themen informieren. „Mit einer gemeinsamen Vision und kreativen Inhalten können wir unsere Wirtschaft fördern. Effiziente Nutzung von Ressourcen und die Zusammenarbeit zwischen Bürger:innen, Unternehmen und Institutionen schaffen Initiativen für eine lebendige und attraktive Zukunft“, betont Susanne Scheriau, Geschäftsführerin des Osttiroler Wirtschaftsparks und Vordenkerin der ersten Stunde.

Die 5 Themenfelder des grafischen Zukunftsbildes in Worten

 

1. Natur & Verantwortung „Wir als Teil der Natur“ tragen auch eine Verantwortung zum nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen.
Jugendanliegen: Nachhaltige Lebensmittelproduktion, keine Verschwendung, lebensfähige Landwirtschaft
Projekte: Cooking with care, digitale Zukunftsakademie
2. Erholung & Selbstverwirklichung „Altes wertschätzen und mit Neuem verbinden.“ Gemeinsam gelebte Tradition, das Teilen von Wissen und gegenseitiges Unterstützen macht Osttirol zu einem lebenswerten Raum der Erholung und Selbstverwirklichung für Einheimische, Nachbarn und Gäste, „über die Region hinaus“.
Jugendanliegen: Parks statt Brachflächen, neue Wohnformen, Entschleunigung und Qualitätstourismus, Erhaltung von Brauchtum und Festen
Projekte: Partyengel – Leitfaden für junge Veranstalter
3. Vernetzung & Weitblick „Trotz Unterschieden gemeinsam respektvoll miteinander sein.“ Der achtsame Dialog auf Augenhöhe stellt die Menschlichkeit in den Mittelpunkt und öffnet so geografische und gedankliche Grenzen.

 

Jugendanliegen: Mobilität, Bildungsangebote erweitern, Sprachen, breiteres Angebot der Uni
Projekte: Osttiroler:in weltweit umadum, Mobilitätsmonat, Haltestellen der Zukunft
4. Kooperation & Innovation Ermöglicht eine wirtschaftliche Entwicklung im Einklang mit der Natur, steigert die regionale Wertschöpfung und ermöglicht ein „gutes Leben in innovativem Umfeld.“
Jugendanliegen: Nachhaltige Energiequellen, Digitalisierung in Betrieben
Projekte: Firmen-Botschafter, Digitalisierung im Handel, Jugend und die Europäische Union
5. Wertschätzung, Zusammenhalt & Vielfalt Die Erkennung und Förderung von Talenten ermöglicht es „Einzigartigkeit frei zu (er)leben.“ Chancengleichheit und die Möglichkeit den eigenen Lebensraum mitzugestalten geben Menschen den „Ansporn zum Bleiben“.
Jugendanliegen: Inklusion, Diversität, Talenteförderung
Projekte: Kommen & Bleiben

von Links: Lena Kurzthaler, Johann Kollreider, Jasmina Steiner, Wilfried Kollreider, Manuela Gritzer, Reinhard Lobenwein, Elisa Wallensteiner, Barbara Hassler, Susanne Scheriau, Philipp Schlemmer. Foto: ARGE Vordenken für Osttirol/Bachmann Elias.

Über Vordenken
Die Arbeitsgemeinschaft Vordenken für Osttirol hat sich der Inwertsetzung und Entwicklung des Lebens- und Wirtschaftsraums Osttirol verschrieben. Vordenken für Osttirol wurde Anfang 2013 ins Leben gerufen und wird von folgenden Institutionen getragen: Arbeiterkammer Tirol, Felbertauernstraße AG, Landwirtschaftskammer Tirol, Osttiroler Wirtschaftspark GmbH, Regionsmanagement Osttirol, Stadt Lienz, Tourismusverband Osttirol und Wirtschaftskammer Tirol.

Die INNOS GmbH macht das Projektmanagement für Vordenken für Osttirol.